Das Büro als lebendiger, freundlicher und einladender Ort

 

Nimbus Büro

Lichtqualität schaffen, heißt das natürliche Lichtbild der Sonne vom Außen- in den Innenraum zu übertragen.

 

Licht bedeutet Leben. Der Mensch braucht Licht, um sich wohl zu fühlen. Es beeinflusst ihn wie kaum ein anderes Medium. Als es noch keine künstliche Beleuchtung gab, regelte die Sonne unseren Tagesablauf. Zunehmend verschieben sich unsere Aktivitäten in die Abendstunden, wodurch eine gute und natürliche Beleuchtung essenziell geworden ist. Das Licht einzuschalten, um sehen zu können, reicht zur Orientierung. Aber das Licht einzuschalten, um sich wohl zu fühlen und zu leben, weckt Begeisterung. Die Natur bietet dafür mit der Brillanz des Sonnenlichts, dem Spiel von Licht und Schatten, Reflexionen und Transmissionen sowie Gleichmäßigkeit und Dynamik die besten Beispiele. Licht in die Architektur zu integrieren und dadurch Räumen und Gebäuden eine Lebendigkeit zu geben, sollte einen hohen Stellenwert bei der Beleuchtungsplanung haben. Die Abwechslung zwischen Helligkeit und Schatten gibt dem Gesehenen Plastizität und lässt Räume zu emotional ansprechenden Erlebnissen werden.

 

Lichtqualität schaffen

Es gibt verschiedene Arten von Beleuchtung, die im Innenraum Anwendung finden. So gibt es Licht für die eigentliche Sehaufgabe, um Details zu erkennen, Kontraste und Farben zu unterscheiden und um eine Kommunikation zu ermöglichen. Licht zum Hinsehen fängt das Auge in seiner natürlichen Wanderung durch den Raum und bietet einen optischen Höhepunkt. Weiterhin gibt es Licht zum Ansehen, welches als alleinstehendes Gestaltungselement im Raum wirken kann und die Gesamtatmosphäre unterstützt. Die Bürobeleuchtung aus diesen Lichtarten zu kombinieren, stellt eine spannende Situation dar, in der motiviert und somit auch effizient gearbeitet werden kann. Lichtqualität schaffen, heißt das natürliche Lichtbild der Sonne vom Außen- in den Innenraum zu übertragen. Wird das Büro mit Leuchtstofflampen im gleichen Abstand und der gleichen Anordnung beleuchtet, entsteht eine uniforme „Lichtsoße“, die wie ein bedeckter Herbsttag auf die Stimmung der Anwesenden drückt. Es wird zwar eine ausreichende Helligkeit erreicht, aber das menschliche Auge findet keinen spannenden Punkt im Raum, auf dem es kurzfristig verweilen möchte. Eine solche Beleuchtung ermüdet und lässt die Konzentration schwinden. Wird diese Grundbeleuchtung jedoch von einigen Akzenten unterbrochen, wie beispielsweise einem Sonnenstrahl, der durch das Blätterdach eines Baumes scheint, ist eine Raumsituation geschaffen, welche die Mitarbeiter motiviert.

 

Farbtemperatur richtig wählen

Das Tageslicht verändert von Sonnenauf- bis untergang seine Farbtemperatur von einem warmen Weiß bis hin zu einem sehr kühlen Weiß. Die Maßeinheit hierzu nennt man Kelvin (°K). Je höher dieser Wert ist, desto bläulicher wirkt das Licht. Ein normaler Vor- oder Nachmittag hat eine Farbtemperatur von 5500°K. Eine Glühlampe hat 2700°K, eine Kerze 1500°K und ein wolkenloser Himmel bis zu 12000°K und mehr. Dieser Unterschied zeigt auf, dass weißes Licht in verschiedenen Varianten vorliegt und uns in unserem Handeln beeinflusst. Rötliches beziehungsweise warmweißes Licht lässt den Körper wie am Abend zur Ruhe kommen, wogegen neutrales oder kühleres Licht den biologischen Rhythmus des menschlichen Körpers aktiviert und konzentriertes Arbeiten ermöglicht. Aber auch hier ist die Uniformität zu vermeiden. Lichtfarben dürfen wie beim natürlichen Sonnenlicht auch gemischt werden, sofern es in einem Kontext steht. Als Beispiel lässt sich eine Grundbeleuchtung mit 4000°K und akzentuierten Lichtinseln mit 3000°K oder 2700°K kombinieren.

 

Licht in die Architektur zu integrieren und dadurch Räumen und Gebäuden eine Lebendigkeit zu geben, sollte einen hohen Stellenwert bei der Beleuchtungsplanung haben.

 

Lichtrichtungen beachten

Direktes Licht ist sehr effizient, da der Weg bis zur zu beleuchtenden Fläche sehr kurz ist. Es kann allerdings zu Blendung führen, wenn die Leuchte nicht ausreichend entblendet ist. Indirektes Licht muss die Decke oder eine Wand als Reflexionsfläche nutzen und hat somit einen weiteren Weg zurückzulegen als direktes Licht. Es blendet dafür aber nicht. Hier empfiehlt es sich, beide Lichtrichtungen zu kombinieren. Eine Stehleuchte am Arbeitsplatz mit direktem und indirektem Licht schafft eine zonierte Beleuchtung, wobei auch die Umgebung aufgehellt wird. Das Umgebungslicht ist mindestens genauso wichtig wie die Arbeitsplatzbeleuchtung, da durch die beleuchtete Umgebung ein Raumgefühl entsteht. Warum dies so wichtig ist, zeigt wieder ein Blick in den Außenraum. Das Sonnenlicht besteht aus verschiedenen Lichtrichtungen, welche durch das Wetter und die Atmosphäre beeinflusst werden. Die Sonne an sich ist ein engstrahlendes Spotlicht. Die Atmosphäre, Wolken, Staubpartikel, Wasserdampf und andere Stoffe, welche in der Luft vorkommen, dienen dem auftreffenden Licht der Sonne als Reflexionsfläche, wodurch ein allgemeines Umgebungslicht, auch bei bedecktem Himmel, entsteht. Das Licht im Büro kann somit über indirektes Grundlicht geschaffen werden, welches mit direktem Licht kombiniert wird. Die Mischung aus breit gestreutem und Akzentlicht sollte nicht willkürlich, sondern in einer allgemein gültigen Richtung vorgenommen werden. Wilde Schatten, die sich über den Boden verteilen, verwirren in ihrem Kontext den Betrachter, da die Sonne nur einen einzigen Schatten in eine einzige Richtung wirft. Schwenkbare Spots können hier für die Akzentbeleuchtung genutzt werden und das Lichtbild in seiner raumbildnerischen Maßnahme strukturieren.

 

Lichtsteuerung motiviert und spart Energie

 

In vielen Büroräumen kann ein Großteil der Beleuchtung in den Hauptnutzungszeiten vom Tageslicht erfüllt werden. Ein konzentrierter Mitarbeiter wird nicht ständig aufstehen, um die Lichtsituation für sich anzupassen. Mit einer benutzer- und zonenoptimierten Lichtsteuerung lässt sich jede Leuchte mit Sensoren automatisiert ansteuern und den Lichtbedürfnissen im Raum anpassen. Aber nicht nur das Helligkeitsniveau, sondern auch die Lichtfarbe lässt sich zum Beispiel über LED-Systeme in variablen Lichtfarben mischen. Auf diese Weise wird eine sehr natürliche und motivierende Lichtszene in den Innenraum gebracht. Eine tageslicht- und tageszeitabhängige Steuerung muss zwar erst einmal programmiert werden, wird sich aber in kurzer Zeit durch eingesparte Energiekosten und effizienter arbeitende Angestellte bezahlt machen. Nicht zuletzt ist auch eine ergonomische Beleuchtung am Arbeitsplatz ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter.

 

Andreas Macke

Andreas Macke   
BA Lighting Design