Licht ABC - Fachbegriffe leicht erklärt

Für die normalen Beleuchtungsaufgaben im Wohnbereich braucht man keinen Lichtingenieur. Die wichtigsten licht- und beleuchtungstechnischen Begriffe sollen zum besseren Verständnis hier nun aufgeführt werden.

 

Allgemeinbeleuchtung

- auch Grundbeleuchtung - ist die allgemeine Beleuchtung ohne Berücksichtigung einzelner Sehaufgaben. Sie stellt sicher, daß die Architektur, die Objekte und Menschen im Raum sichtbar sind und ermöglicht Orientierung und Kommunikation.

Akzentbeleuchtung

ist die Betonung einzelner Raumbereiche oder Objekte mit Licht. Die Akzente kommen besonders gut zur Geltung, wenn das Niveau der Akzent- über dem Niveau der Allgemeinbeleuchtung liegt.

Ausstrahlungswinkel

ist der Öffnungswinkel des Lichts einer Reflektorlampe oder einer Leuchte. Eng gebündeltes Licht bis ca. 10° (Spot) ergeben helle und kleine Lichtflächen, große Ausstrahlungswinkel (Flood) bieten große aber weniger hell beleuchtete Flächen.

Beleuchtungsniveau

beschreibt die mittlere Beleuchtungsstärke im Raum oder an einzelnen Plätzen.

Beleuchtungsstärke

gibt in Lux (lx) den Lichtstrom an, der von einer Lichtquelle auf eine bestimmte Fläche trifft. Sie beträgt ein Lux, wenn der Lichtstrom von einem Lumen einen Quadratmeter Fläche gleichmäßig beleuchtet.

Blendung

kann direkt von den Leuchten ausgehen (Direktblendung) oder indirekt von Reflexen durch Spiegelung auf glänzenden Oberflächen (Reflexblendung). Blendung beeinträchtigt die Sehleistung und vermindert den Sehkomfort.

Brandschutz-Symbole

geben Auskunft, inwieweit die Eigenerwärmung einer Leuchte begrenzt ist und auf welchen entflammbaren Stoffen sie montiert werden darf.

CE-Kennzeichnung

Das CE-Kennzeichen ist kein Sicherheitszeichen. Es wird von den Herstellern in Eigenverantwortung angebracht und richtet sich an die Behörden, die für die Überwachung bestimmter Richtlinien der EU zuständig sind. Ein ausschließlich mit dem CE -Symbol gekennzeichnetes Erzeugnis wurde also von keiner anerkannten Prüfstelle getestet.

DALI

(Digital Addressable Lighting Interface) ist eine standardisierte Schnittstelle zur Ansteuerung von elektronischen Vorschaltgeräten für Leuchtstofflampen. Im Gegensatz zu seinem analogen Pendant "1-10V" kann DALI digital über Adresszuweisungen einzelne Leuchten ansteuern.

Dimmen

Mit elektronischen Dimmern lässt sich der Lichtstrom von Lampen nahezu verlustfrei von hell bis dunkel steuern: dimmen. Glühlampen und Halogen-Glühlampen arbeiten mit konventionellen Dimmern. Für Niedervolt-Halogen-Glühlampen gibt es spezielle Dimmer. Leuchtstofflampen und 4-Stift-Kompakt- Leuchtstofflampen werden mit dimmbaren EVG gedimmt.

Energie-Label

In Europa werden Lampen mit einem Energie-Label für die Orientierung der Verbraucher gekennzeichnet. Die Effizienzklassen reichen von A (sehr sparsam) bis G (Energieverschwendung). Darüber hinaus ist auch der Energieverbrauch des Produktes auf dem Label vermerkt.

EVG

ist die Abkürzung für Elektronisches Vorschaltgerät. Aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit und des hohen Sehkomforts werden EVG und dimmbare EVG immer häufiger anstatt konventioneller oder verlustarmer Vorschaltgeräte eingesetzt.

ENEC-Zeichen

ist das europäische Sicherheitsprüfzeichen für Leuchten und andere elektrotechnische Produkte. Es wird vom VDE mit der Prüfstellennummer 10 vergeben, das neben dem ENEC-Zeichen steht.

Farbtemperatur

Die Lichtfarbe einer Lampe wird durch die Farbtemperatur in Kelvin (K) definiert. Diese reichen von unter 3300 Kelvin (Warmweiß), 3300 bis 5300 Kelvin (Neutralweiß) bis über 5300 Kelvin Tageslichtweiß.

Farbwiedergabeeigenschaft

einer Lampe kennzeichnet die farbliche Wirkung, die ihr Licht auf farbigen Gegenständen hervorruft. Sie wird mit dem Index Ra bewertet. Ra=100 steht für den besten Wert. Je niedriger der Index, desto schlechter sind die Farbwiedergabeeigenschaften.

Fassung

Die Fassung einer Leuchte bestimmt den Sockel der Lampe. In ihr wird die Lampe montiert und über diese Verbindung erhält die Lampe ihren Strom. Um ein Vertauschen der Lampen bei der Wartung durch fast identisch aussehenden Lampen zu verhindern werden Hochvolt- bzw. Niedervolt-Varianten mit verschiedenen Fassungen und Lampensockeln ausgestattet.

Lampe

oder auch Leuchtmittel genannt, ist eine künstliche Lichtquelle. Sie wandelt elektrische Energie in Licht um. Erst mit einer Lampe kann die Leuchte das Licht verteilen, lenken und vor Blendung schützen. Lampen gibt es in vielen verschiedenen Variationen je nach Einsatzgebiet und gewünschter Lichtart.

LED

oder Leuchtdiode (Light Emitting Diodes) sind elektronische Halbleiter-Bauelemente, die mit Niederspannung Licht erzeugen. Sie überzeugen mit einer hohen Lebensdauer, geringer Wartung, IR/UV-freies Licht, effzientem Energieverbrauch, Farbstabilität und Unempflindlichkeit gegen Erschütterungen.

Leuchtdichte

ist das Maß für den Helligkeitseindruck, den das Auge von einer leuchtenden Fläche hat. Gemessen wird die Leuchtdichte in Candela pro Flächeneinheit (cd/m²).

Lichtausbeute

ist ein Maß für die Wirtschaftlichkeit einer Lichtquelle. Sie sagt aus, wie viel Lumen (lm) pro Watt (W) eine Lampe erzeugt. Je höher das Verhältnis Lumen/Watt, desto wirtschaftlicher ist die Lichtquelle.

Lichtstärke

ist der Teil des Lichtstroms, der in eine bestimmte Richtung strahlt. Die räumliche Verteilung der Lichtstärke charakterisiert die Lichtausstrahlung von Leuchten und Reflektorlampen. Die Lichtstärke wird in Candela (cd) gemessen.

Lichtstrom

ist die Lichtleistung einer Lampe. Er beschreibt die von der Lichtquelle in alle Richtungen ausgestrahlte Leistung im sichtbaren Bereich, gemessen in Lumen (lm).

Lichtverteilung

ist die räumliche Verteilung der Lichtstärke. Form und Symmetrie der Lichtstärkeverteilung kennzeichnen tief- und breit- bzw. symmetrisch und asymmetrisch strahlende Leuchten. Die Lichtverteilung ist abzulesen in einer Lichtstärkeverteilungskurve (LVK). Sie entsteht, wenn die in Polarkoordinaten dargestellten Lichtstärken einer Leuchte in ihren verschiedenen Ausstrahlungsrichtungen miteinander zu einem Kurvenzug verbunden werden. Reflexionsgrad besagt, wie viel Prozent des auf eine Fläche fallenden Lichtstroms reflektiert werden. Weiße Wände haben einen Reflexionsgrad von bis zu 85 Prozent, eine helle Holzverkleidung reflektiert noch bis zu 35 Prozent des Lichts.

Schaltzeichen

nach DIN 40717 (siehe Symbole für den Lichtplan) vereinfachen die Lichtplanung und erleichtern die Verständigung zwischen allen Beteiligten.

Schutzarten

Die Betriebssicherheit geschützter Leuchten gewährleistet ihre Schutzart, beschrieben durch den IP-Code mit zwei Kennziffern. Die erste Kennziffer (1 bis 6) beschreibt den Schutzumfang gegen das Eindringen von Fremdkörpern, die zweite Kennziffer (1 bis 8) informiert über den Grad des Feuchtigkeitsschutzes. Die höhere Schutzart schließt jeweils die niedrigere mit ein. IP steht für "Ingress Protection". Wird eine der Schutzarten nicht ausgewiesen, steht dafür ein großes "X".

Schutzklassen

Bau- und Betriebsart bestimmen die Schutzklasse der Leuchte. Den Umfang der Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag beschreiben drei Schutzklassen. Schutzklasse 1: Leuchten für den Anschluss an den netzseitigen Schutzleiter. Das Symbol ist an der Anschlussseite angebracht. Schutzklasse 2: Leuchten mit einer zusätzlichen Isolierung. Sie haben keinen Schutzleiteranschluss. Schutzklasse 3: Leuchten für den Betrieb mit Schutz- Kleinspannung.

Sehaufgabe

wird durch Hell-/Dunkel- und Farbkontraste, durch die Größe der Details und durch die Geschwindigkeit und Zeitdauer, mit der die Kontraste wahrgenommen werden, bestimmt. Je schwieriger die Sehaufgabe, desto höher muss das Beleuchtungsniveau sein.

Sehkomfort

bietet eine Beleuchtungsanlage, wenn alle lichttechnischen Gütekriterien mehr als die Mindestanforderungen erfüllen und sie zusätzlich raumgestaltend wirkt. Eine höhere Beleuchtungsqualität, erreicht beispielsweise durch den Einsatz von Elektronischen Vorschaltgeräten, steigert den Sehkomfort.

Sockel

Der Sockel ist der Teil einer Lampe, der in die entsprechende Fassung einer Leuchte gedreht oder gesteckt wird. Lampen können ein- oder zweiseitig gesockelt sein.

Transformator

Niedervolt-Strahler und andere Niedervolt-Leuchten ohne eingebauten Transformator müssen mit vorgeschalteten Einzel- oder Sammeltransformatoren betrieben werden. Elektronische Transformatoren gewinnen gegenüber der konventionellen Trafo-Technik an Bedeutung. Sie sind kleiner, kompakter und leichter.

VDE

Das VDE-Zeichen ist ein Prüfzeichen, das vom Prüf- und Zertifizierungsinstitut des VDE – Technisch Wissenschaftlichen Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. vergeben wird.